Die Blogger-Kultur – ein Stück Zukunft? (4 / Schluss)

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In den Kommunismus bloggen…

Welches Potential aber liegt im Web?

Man denke sich einmal die Werbung raus, die auf diesem Weg unbewusst in die Hirne der jungen Köpfe eingewurzelt werden soll. Übrig bleibt einfach ein fast unendlichen Platz für Kommunikation. Und damit wäre ich bei den Bloggern als Beispiel. Auch da denke man sich hinzu, dass sie bessere Möglichkeiten bereits hätten nutzen können, ihre Sinne umfassend zu bilden, eine Schule, die als Hauptziel angestrebt hätte, Menschen mit Werten wie Solidarität in Verbindung mit abgerundetem Allgemeinwissen und „geschulter Genussfähigkeit“ zu entwickeln… Alle ihre tatsächliche Solidarität müssen sie sich ja jheutzutage als Abgrenzung zu ihrer Umwelt aneignen!

Merken wir denn nicht, dass dort eine Generation heranwächst, in deren Händen bereits kommunistisches Handwerkszeug liegt? (Die Schäubles und ihre Gesinnungsgenossen haben das früher bemerkt. Die trachten gierig danach, jeden ihnen nicht passenden Gedanken mit einem pauschalen Terrorismusverdacht in Warnschussarreste zu verbannen. Es wird sonst wohl niemand ernsthaft eine „Bedrohung“ durch die Internetties erwarten – nur durch die Macht-vollen Staatsterroristen.)

 Was macht denn so ein Blogger? Er schreibt und gestaltet etwas zu dem Thema, das ihn interessiert und von dem er was versteht – mehr jedenfalls als die ihm über die Schultern schauenden gelehrten Opis – und sucht „weltweit“ nach gleich Gesinnten zum Austausch. Ist das nicht aber eine Vision, wie es im Kommunismus zugehen könnte? Ein Höchstmaß an Entfaltung der einzelnen Individuen mit ihren ganz persönlichen Besonderheiten innerhalb einer Gesellschaft, die keinen Grund hat, diesem freien Spiel an Möglichkeiten Schranken zu setzen, nicht so lange, sondern weil es die Freiheit anderer nicht bedroht?

Gut. Die materiellen Grundlagen im Kommunismus sind andere. Die Gesamtmenge der gesellschaftlich notwendigen Arbeiten zur Weiterexistenz ist so weit zusammengeschrumpft, dass sich genügend Menschen finden, sie gern machen zu dürfen (zu wollen). Die Frage, sollen wir etwa 20 Stunden die Woche arbeiten, würde Verwunderung auslösen. Warum denn nicht auch einmal mit anderen zusammen für andere arbeiten? Da trifft man wenigstens neue Leute!      

Die heutigen Blogger haben ihr Tun als Alternative zum Abhängen vor der Glotze gewählt. Wenn man unter ihren Beiträgen sicher auch weniger kreative Beiträge finden mag … Wessen Schuld ist das wohl? Sie gebrauchen zumindest die Kreativität, die sie haben. Damit sind sie den linken Selbstdarstellern voraus, die seit Jahrzehnten unveränderte Tonfolgen reproduzieren.

Älteren hat selten gefallen, was ihre Sprösslinge so angestellt haben. Wie sollen die jemals an die eigenen Nobelpreise herankommen?! Dabei sollte alles getan werden, damit das demokratischste Medium, das bisher entstanden ist, unseren Nachfolgern den Weg in eine Zukunft zu bahnen hilft, die vorzubauen uns nicht gelungen ist.

 

„Slov ant Gali“

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