Microsoft und Kommunismus... oder warum Hacker Menschen aus künftigen Zeiten sind

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Man stelle sich folgenden Zusammenhang vor:

Zuerst waren sie ein paar Tüftler, die in ihrer vagen Grundhaltung eigentlich Kommunisten gewesen wären (es sei schon verraten: Sie nannten sich Hacker… das war damals etwas Positives). Sie stellen sich vor, Internetprogramme zu entwickeln, die jedermanns Besitz sein sollen. Das erschien ihnen logisch. So wie heutzutage ein Blogger sein Wissen jedem zur Verfügung stellt, so stellten sie ihre Ideen der Welt zur Verfügung.

Aber die Welt war nicht so. Da fand sich einer, der vermochte die ganze Sache in ein großes Geschäft zu verwandeln. Er startete einee Marketing-Offensive, mit der dieses imaginäre world wide web überhaupt erst bekannt wurde. Er verkaufte Programme, wurde reich damit und da alle Programme irgendwelche Schnittstellen haben, förderten die auf dem Markt befindlichen Programme wiederum den Absatz der nächsten und umgekehrt.

Was blieb den unter gegebenen Bedingungen daneben Stehenden?

Meckern, Grollen und eventuell das Zeigen von Schwachstellen, die die angeblichen Spitzenprogramme hatten. Was erreichten sie? Achselzucken. Wer hörte sie schon.

Also kam die nächste Phase: Der Kampf gegen das Marktmonster M. Diesmal gab es eine wirksame Waffe. Die unvollkommenen Programme hatten zwangsweise Stellen, an denen sie nicht sicher waren. Man könnte sie weltweit zum Zusammenbrechen bringen, Programme in die Welt setzen, die die Unfehlbarkeit von M lächerlich machen könnten, wenn …

Was passierte wirklich?

Es entstand nur ein völlig neuer Markt. M saß auf fest vernetzten Plätzen. M entwickelte Sicherheitssoftware, die eigentlich kein Mensch brauchte, wenn es nicht jene Tüftler gäbe, die die Sicherheitslücken angriffen.

Die Leute hatten die Programme. Sie mussten sie schützen.

Wenn ich aber in lohnendem Umfang Sicherungsprogramme verkaufen möchte, allein oder als Komplexgeschäft, dann müssen sich die potentiellen Kunden ausreichend bedroht fühlen. Es müssen also Trojaner, Würmer usw. bekannt werden, immer wieder neue.

Mit Kommunismus hat das dann nichts mehr zu tun. Entweder, die neuen Hacker merken nicht, wozu sie GEBRAUCHT werden oder sie lassen sich gebrauchen. Das ist letztlich egal. Der Kapitalismus hat eine neue, eigentlich sinnlose Industrie geschaffen, für die dankbare Kunden (!) gern ihr Geld(!) ausgeben.

Als „Industrie“ verschwindet natürlich der eigentliche Quatsch, sollten wir tatsächlich einmal den Kommunismus erreichen. Es gibt keinen Grund mehr, ein Monster zu schädigen, es gibt keinen Grund mehr, dies wiederum in ein durch Marketing zu begleitendes neues Geschäft zu verwandeln. Es bleiben nur echte Probleme und Spiel…

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