Marx als Poet

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Sowie nämlich die Arbeit verteilt zu werden anfängt, hat Jeder einen bestimmten ausschließlichen Kreis der Tätigkeit, der ihm aufgedrängt wird, aus dem er nicht heraus kann; er ist Jäger, Fischer oder Hirt oder kritischer Kritiker und muß es bleiben, wenn er nicht die Mittel zum Leben verlieren will - während in der kommunistischen Gesellschaft, wo Jeder nicht einen ausschließlichen Kreis der Tätigkeit hat, sondern sich in jedem beliebigen Zweige ausbilden kann, die Gesellschaft die allgemeine Produktion regelt und mir eben dadurch möglich macht, heute dies, morgen jenes zu tun, morgens zu jagen, nachmittags zu fischen, abends Viehzucht zu treiben, nach dem Essen zu kritisieren, wie ich gerade Lust habe, ohne je Jäger, Fischer, Hirt oder Kritiker zu werden. …“(Karl Marx: "Die deutsche Ideologie")
Die pathetischen Marx-Worte „ Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!"werden verschiedentlich benutzt, um den Kommunismus zu kennzeichnen. Sie klingen so allgemein, dass sie heute noch als „hoffentlich zutreffend“ durchgehen können. Allerdings sieht man dabei meist heutige „Bedürfnisse“ vor sich und dass jeder alle seine Fähigkeiten in den Dienst der Gesellschaft stellen könnte, übersteigt oft sogar die Fantasie von SF-Autoren ...

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