Warum wir wieder verlieren (6)
Nun war ich selbst so ein feiges, behäbiges Stück: ich war nicht da. Erst das große Maul aufreißen – und wenn es drauf ankommt, dann alle unmöglichen Entschuldigungen finden. Sollen doch die andern und auf mich haben sie ja nun wirklich nicht gewartet und und und….
Dabei ist das Problem, dass ja die anderen dieselben Argumente anführen können. Wenn wenigstens ein lebendiger Mensch dank meines Geschreibsel sich durchgerungen hätte, der Sandra in ihrem Kampf für eine demokratische Bewertung des ermächtigenden EU-Vertrages zur Seite zu stehen – und zwar wirklich, dann müsste ich mich vielleicht nicht so schämen.
Aber ich weiß ja, was für eine unauffällige Faschisierung der Gesellschaft dort betrieben wird. Ich muss da mit ran!
Ob morgen bei der Mahnwache mehr Demonstranten als Abgeordnete sein werden?
Ich meine nicht verantwortungsvolle Abgeordnete, die wissen, worum es geht.
Ich habe die Scheingefechte, ob denn Berlin enthalten soll, weil unter den Sozialdemokraten sich wieder Steigbügelhalter finden und selbst die Berliner Linke-Abgeordneten, die sonst kaum Hemmungen haben, in Fragen von Sozialabbau eine gut angepasste „politikfähige“ Truppe abzugeben, nicht offen alle Länder Europas zum Rausschmeißen ihres Volksvermögens zu immer mehr Rüstung verpflichten wollen – und ihren rötlichen „demokratischen Sozialismus“ zum Verfassungsfeind zu machen…
Also… nächste Chance:
Eine Mahnwache soll auf die Befürchtungen von attac und zahlreichen anderen Organisationen hinweisen, dass der EU-Vertrag unser Grundgesetz untergräbt
Mahnwache vor dem Bundesrat in Berlin am 23. Mai von 8 bis 12 Uhr
oder schaut auf http://www.eu-vertrag-stoppen.de/
Sitz des Bundesrates ist das ehemalige Herrenhaus des Preußischen Landtags in der Leipziger Straße in Berlin-Mitte. Es wurden zwischen 1899 und 1904 errichtet und im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Danach wurde es in Teilen von der DDR wieder aufgebaut. Bei seinem kürzlichen Umbau zum Sitz des Bundesrates wurden die ursprünglichen, durch zwischenzeitliche Nutzungen und Veränderungen verdeckten Entwürfe und Strukturen des historischen Gebäudes wieder aufgegriffen.