Peak Oil und die Menschheits-Idee (4)

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Der primitivste marktwirtschaftliche Gedanke: Wenn etwas knapp wird, steigt der Preis und damit der Erlös dessen, der die Verfügungsgewalt über das knappe Gut hat. Die kann er über natürliche Zufälle besitzen, also indem sich eine Lagerstätte auf seinem Territorium befindet, oder kraft anderer Umstände. Der wichtigste "andere Umstand" ist die monopolistische Dominanz auf dem gesamten Markt. Der furchtbarste Form ist die militärische Dominanz.
Der nackte amerikanische Militärhaushalt eines Jahres würde ausreichen, um alle Hungersnöte auf der Welt zu beseitigen und mittelfristig wäre er das einfachste Weltpotential, alle Globalprobleme zu lösen. Im Moment aber ist er die Waffe, um zu Lasten der restlichen Welt auf dem Niveau der heute lebenden Generationen sich amerikanische Ölversorgungen zu sichern.
In gewisser Weise führen die USA im Irak sozusagen Krieg auch gegen Deutschland, und die Merkelsche Anbiederungspolitik ist eine Art kriecherisches Vasallentum einer "Kolonie" gegenüber dem "Mutterland", Krümel des Oberkriegers für künftiges Überleben abzugreifen.

Um diese Dominanz dauerhaft durchzusetzen, sprich: um zu verhindern, dass die natürlichen Besitzer der Vorräte ihren geografischen Vorteil in eigener Monopoldominanz verwenden, muss besonders die Hauptlagerstätte Naher Osten instabil gehalten werden. Was hinderte sonst Saudiarabien, Kuwait, Irak, Iran usw. daran, sich zugunsten eigenen astronomischen Reichtums zu einigen. Teile und herrsche in primitivster Weise.

Nur dass eine Wirkung davon ist, dass sich das Weltproblem Peak Oil für die amerikanische Weltkriegsordnung um eine Generation nach später verlagert, während der Rest ihn früher zu spüren bekommt ... und damit auch Schlagkraft in allen anderen Wirtschaftsbereichen einbüßt.

Veröffentlicht in politische Praxis

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