Überlegungen zum Antisemitismus / Judenfeindlichkeit in Deutschland (Entwurf von Robert Steigerwald) Fortsetzung

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Im Rückgriff auf dargelegte Te3ndenzen auch in der Arbeiterbewegung und auf den genannten Aufsatz von Marx wird suggeriert, auch von linken Kräften ( den sog. Antideutschen). es gebe im Marxismus, im Kommunismus einen verdeckten Antisemitismus. Die kollektivistische Art, wie unter Stalin Probleme angegangen wurden, wirkte sich auch insofern negativ aus, dass beim Überfall Hitler-Deutschlands auf die Sowjetunion wegen der Befürchtung, in der deutschen Emigration könnten Nazi-Kollaborateure stecken, dies zu einer Art Kollektivverdacht führte.  Analoges betraf die japanischen Emigranten – aber das war in den USA nicht anders, auch dort wurden etwa die  Japaner in Lager interniert.  Wegen der internationalen Verbreitung der Juden, wegen ihrer Rolle in den USA, wegen des Verdachts, auf dieser Grundlage könne sich in der Sowjetunion eine antisowjetische Kraft entwickeln, konnten sich im  Kollektivverdacht und unter dem Formenzeichen des Anti-Kosmopolitismus in der Tat Tendenzen der Judenfeindschaft bilden. Doch verweist Mario Kessler in seinem Buch ”Antisemitismus, Zionismus und Sozialismus” (Mainz 1994) auch darauf, dass die Sowjetunion rechtzeitig zwei Millionen sowjetischer Juden vor den vordringenden Nazis in Sicherheit bringen ließ (S. 136) und es Hunderte jüdische Generale in der Roten Armee gab.

 ein Ruhmesblatt in der Geschichte der KPD bleiben, dass die von ihr geleitete illegale Häftlings-Führung in Buchenwald folgendes organisierte:

Im April 1945 sollten die noch im Lager Buchenwald verbliebenen Juden zum Transport zum Marsch in das Vernichtungslager antreten. Da gab die Leitung die Anordnung heraus: Juden treten nicht auf dem Appellplatz an. Der Befehl der SS wurde wiederholt. Da gab die Partei die Anordnung heraus: Die Judensterne werden abgerissen, die Juden werden unter den nicht-jüdischen Häftlingen verteilt. Wollen wir sehen, ob die SS die Juden herausfindet. Das gelang ihr nicht, die jüdischen Häftlinge  wurden gerettet.

 

Der tiefste Grund dafür, dass es im Marxismus weder Judenfeindschaft noch Judenfreundschaft gibt, ist die Klassenorientierung des Marxismus, während Judenfeind- und –Freundschaft genau so völkisch orientieren, wie auch die Ideologie und Politik des Zionismus. Dies sind gleiche Brüder, gleiche Kappen.

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