Von der Marktwirtschaft

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Jeder erzählt seine Märchen, so gut er kann. Mancher glaubt sie schließlich selbst. Mancher merkt gar nicht mehr, was er sagt mit dem was er sagt.
So muss es wohl Herrn Koch gegangen sein, als er in der FAZ sein Idealbild der Marktwirtschaft entwarf. Wohlgemerkt ein Idealbild, das es so in der Wirklichkeit noch nicht gegeben hat - so wie es eben auch keinen "Sozialismus" bisher ohne irgendeine "Sicherheit", Stasi o. ä. gegeben hat, obwohl Geheimdienste zur sozialistischen Demokratie eigentlich nicht dazugehören.
Aber Originalton:
""Wer Geld für riskante Geschäfte haben will, muss mehr bezahlen als für relativ sichere Geschäfte. Ideen, die sich wirtschaftlich nicht rechnen, sollten keine Investoren finden...Die einen wollen mit ihren Ideen möglichst viel verdienen, die anderen wollen möglichst viel Geld dafür erhalten, dass sie mit ihrem Geld die Verwirklichung dieser Ideen erst ermöglichen... Das ist nicht Gier, sondern die Basis jeder marktwirtschaftlichen Ordnung."
(Hier abgeschrieben bei Werner Pirker, der Roland Koch in der "jungen Welt", 25./26.10.08, zitiert hat.)
Nackter kann man es kaum sagen.
Also rückwärts: "Das ist nicht Gier..." wäre klassischer Materialismus, nämlich die Aussage, dass es nicht um gute oder schlechte Kapitalisten, sondern das System geht, das zu einem bestimmten Handeln zwingt, es zumindest "stimuliert"...
Und nun das davor. Klammern wir einmal aus, dass der Markt-Roland seine Weisheit ausgerechnet in Zusammenhang mit der geplatzten Finanzblase abgelassen hat, sie damit etwas "verunglückt" wirkt: Schließlich sind es heute ja gerade diejenigen nicht, die die wilden "Risiken" eingegangen sind, sondern die "Risikoversicherung" bezahlen die unschuldigen Massen vermittels staatlicher Umverteilung. Wenn er konsequent wäre, ...
Aber kehren wir einfach zum Kern seiner Weltanschauung zurück:
(ff)

Veröffentlicht in politische Praxis

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