Die Überlegenheit des Kapitalismus (14)

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Der moderne „Kapitalist“ kann also nur gewinnen, kaum verlieren (höchstens kleine Stücken eines abgehobenen Lebensstils bei offizieller Insolvenz, wenn private Haftungsmasse nicht rechtzeitig auf einen Partner überschrieben worden war). Die sozialistischen Planer sind immer mit Teil einer Haftungsgemeinschaft. Umgekehrt kann der kreative sozialistische Planer weniger unmittelbare materielle Vorteile aus risikobehaftetem Handeln erwarten.

Eigentlich ist dies für sich genommen gar nicht schlecht. Es wird nicht „gezockt“. Die ideale Belohnung ist aber nur Anerkennung und das gute Gefühl, etwas Wichtiges geleistet zu haben. Jedoch rückt dies in den Hintergrund, wenn man sich nichts davon kaufen kann, aber sich alles kaufen muss, und schmerzhaft wird dies, wenn man das andere System vor Augen hat.


Wir nähern uns dem entscheidenden Punkt de Überlegenheit des Kapitalismus.

Er ist eine Gesellschaftsordnung, die in sich funktioniert, wenn niemand dies bewusst regelt. Jeder ist sich selbst der nächste und im Kampf jeder gegen jeden setzt sich sozusagen von außen immer neu ein Gleichgewicht der Machtkräfte durch. Das schließt zwar grundsätzlich Kriege ein und Krisen, aber sofern nicht jemand bewusst die Entwicklung in die Hand nimmt, so herrscht nach Kriegen und Krisen wieder Kapitalismus – nur wahrscheinlich mit veränderter Machtverteilung.

Selbstverständlich gibt es gewaltige Apparate zur prinzipiellen Aufrechterhaltung des Systems, also Staatsapparate. Diese aber setzen im Wesentlichen „nur“ politische Grenzen.

Ein überlegener Sozialismus setzt aber die bewusste Mitwirkung der überwiegenden Masse de gesamten Bevölkerung voraus. Eine Familie Krupp müsste durch die ganze Mitarbeiterschaft ersetzt werden.

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