Der Kongress der Radikalen "Ums Ganze" beginnt heute - noch kann man hin ...

Veröffentlicht auf

Achtung: "Radikal" heißt nichts Anderes als "von der Wurzel, der Ursache / Grundlage her" !

 

Programm

Hier seht ihr das aktuelle Kongress-Programm. Wir beginnen Freitag Nachmittag mit Workshops zur Kritik der politischen Ökonomie. Richtig los geht es dann mit dem Eröffnungspodium am Abend. Die großen Diskussionsrunden überschneiden sich nicht, wer mag kann an allen teilnehmen. In der zweiten Workshop-Phase am Samstag wollen wir u.a. Praxisprobleme diskutieren. Sonntag Mittag die Frage aller Fragen: "Was heißt radikale Kritik organisieren?"

Programmflyer hier online lesen | downloaden, ausdrucken & mitnehmen


 

Freitag, 3.12.2010

18-20 Uhr Workshop-Phase I
Einführende Workshops
Kritik der politischen Ökonomie mit Antonella Muzzupappa
Geschichte der Krisen des Kapitalismus mit Thomas Sablowski Ankündigung lesen
Theorie des Staats mit Moritz Zeiler Ankündigung lesen
Kapital und Arbeit mit Christian Frings Ankündigung lesen

20-22 Uhr Eröffnungspodium
DIE KRISENHAFTIGKEIT DES KAPITALISMUS

Mit Michael Heinrich, Gerhard Stapelfeldt und Karl Heinz Roth (angefragt)
Moderation: Fast Forward Hannover

Die Krise des Finanzmarkts 2008 ging über in eine Staatshaushaltskrise und traf zugleich auf chronische Überproduktion in klassischen Bereichen der Industrie. Marxisten haben immer auf die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus hingewiesen. Die Gründe dafür will das Podi­um nachzeichnen und ihre Stichhaltigkeit für die Erklärung der aktuellen Krise prüfen. Ob die Krise auch eine Chance auf radikale Ver­änderung bietet, oder wie bisher nur zur Festigung kapitalistischer Herrschaft führt, ist abhängig von den sozialen Auseinanderset­zungen und der Rolle des Staates in der Lösung der gegenwärtigen Krise. Deshalb wird das Podium in die Geschichte ka­pitalistischer Krisen und staatlicher Lösungsversuche einführen, und dabei auch die Folgen für die Sub­jekte beschreiben.


22.15 Uhr Lesung im HGC 30
»DER LETZTE LINKE STUDENT«
Jörg Sundermeier liest aus seinem berühmten Buch.

 

Samstag, 4.12.2010

10-12 Uhr Podium und Diskussion
KRISE UND »FINANZIALISIERUNG«

Mit Costas Lapavitsas und Thomas Sablowski

Die Krise des Finanzmarktes bietet nicht nur Anlass zur grundsätzlichen Kritik der kapita­listischen Produkti­onsweise, sie konfrontiert diese Kritik zugleich mit neuen Formen kapita­listischer Ausbeutung. Die soge­nannte »Finanzkrise« entsprang dem US-amerikanischen Hypothekenmarkt, dessen Entwicklung zwar spezifisch amerikanisch ist, aber weltweit Fol­gen für die Produktionssphäre hat (sog. »credit crunch«). Mit dem Begriff »Finanzialisie­rung« wird eine Entwicklung beschrieben, bei der ein wachsender Anteil der Unternehmensgewinne aus Produkten des Finanzmarktes erzielt wird (Versicherungen, private Ren­ten, Kre­dite etc.). Gewinne werden auch erzielt aus Zinsen und Gebühren für Kredite, die an Privathaushalte verge­ben werden. Der private Konsum - und dies beinhaltet insbesondere Krankenkasse, Altersversorgung und Bildung - lässt sich immer weniger durch die stagnierenden Löhne finanzieren. Dieser Prozess wird als »di­rekte Ausbeutung« ver­standen, da nun auch für die Re­produktion der Ware Arbeitskraft eine Gebühr berechn­et und diese zunehmend vom Lohn abgekoppelt wird. Wir fragen, welche Folgen das amerikanische Modell für deutsche Verhältnisse hat, worin die Unterschiede liegen, und welche Konsequenzen das für eine kapitalismuskritische Position hat.

12:30-14 Uhr Workshop-Phase II
Krise / Kämpfe / Strategien mit Detlef Hartmann Ankündigung lesen
Emanzipation & Naturbeherrschung mit Dirk Lehmann  Ankündigung lesen
Arbeit und Reproduktion mit der Gruppe Dissident Ankündigung lesen
Sozialchauvinismus / "Integrationsdebatte" / linke Praxis
mit Dirk Stegemann
Ankündigung lesen

14-16:30 Uhr Podium und Diskussion
»VERKAUFT DOCH EURE INSELN, IHR PLEITE-GRIECHEN!«

Mit Werner Bonefeld, Rudi Schmidt und der Gruppe TPTG (Athen)
Moderation: TOP B3rlin

Die Finanzkrise wurde zur Eurozonenkrise und dort insbesondere zur Griechenlandkrise. Die chronologische Abfolge erklärt aber noch nicht die Ursachen für den Fall Griechen­land. Denn die Ursachen liegen sowohl in Griechenland selbst als auch in der Struktur der Eu­rozone. Als zweitgrößter Kreditgeber des Landes und größte Wirtschaftsmacht in der EU hat Deutschland eine entscheidende Rolle in der Griechenland aufge­zwungenen Spar­politik gespielt, die der Rückzahlung an die - nicht zuletzt deutschen - Gläubiger Priorität ein­räumt. Damit wurde kenntlich gemacht, wie die Machtverhältnisse innerhalb der Euro­zone beschaffen sind und in welche Richtung sie sich ändern werden. Schien der Wider­stand gegen diese Krisenlösungsstra­tegie anfangs massiv zu sein und die Legitimation der herr­schenden Ordnung zu untergraben, verpuffte er doch bald folgenlos. Dem kapita­listischen Angriff hatte er nichts entgegenzusetzen. Und so wird sich einmal mehr in die al­ternativlos scheinende Logik des Kapitalismus gefügt: Kürzungen, die zuvor nicht durchsetzbar waren, werden nun hingenommen. Dass der Kapitalismus aus seinen Krisen gestärkt hervorgeht, scheint sich einmal mehr zu bewahr­heiten. Ursa­chen dieser - nicht nur griechischen - Misere will dieses Panel auf­zeigen.

17-19:30 Uhr Podium und Diskussion
TRANSFORMATION DES SOZIALEN UND DES WIDERSTANDS
VON DEN 70ERN BIS HEUTE

Mit Mag Wompel, Andrea Trumann, N.N.
Moderation: ak theorie&praxis

Es ist so banal wie richtig, dass der Kapitalismus kein statisches System ist. Ständig muss es, zwecks Aufrechterhaltung seiner selbst, die Bedingungen und Formen von Lohnarbeit anpassen. Die drastische Zunahme der Leiharbeit, die Hartz-Gesetze und die nahezu abgeschlossene Integration der Frauen in den Produktionssektor sind Ausdruck davon. Auch die Linke hat diesen Fakt erkannt und verschieden erklärt: Die operaistische Theorie identifizierte den Klassenkampf als das Moment, welches das Kapital zu seiner ständigen Neujustierung zwingen soll, während die Wertkritik diesen Spieß umdreht und vor allem die Sachzwänge als movens kapitalistischer Entwicklung betont. Beide Theorien verweisen auf ein tieferes Moment in der Fragestellung. Sie konkretisiert sich nämlich in der Frage, wer die treibende Kraft im Kapitalismus ist. Welche Rollen spielen Klassen und ihre Kämpfe? Wie ist umzugehen mit ihrem (notwendig?) systemimmanenten Charakter und welchen Einfluss haben sie auf Strategien des Kapitals? Und was hat eigentlich der Staat damit zu tun?

20-22 Uhr Abendveranstaltung
»..., ES GIBT NUR DUMME ANTWORTEN!«

Mit Klaus Dörre, Christoph Lieber, Karl Rauschenbach und der Autonomen Antifa [F]

Entfremdung, Verdinglichung, Fremdbestimmung - ein großer Teil der deutschen Linken hat in den letzten 50 Jahren zu Recht die Kritik am Kapitalismus über den Aspekt der sozialen Ungleichheit hinaus erweitert. Wenn jetzt auf einmal nicht mehr nur Globalisie­rungsgegner von Armut und Mangel sprechen, sondern sogar die bundesdeutsche Öf­fentlichkeit über Hartz-IV, Leiharbeit und Billiglöhne diskutiert, dann ist eines gewiss: Auch in den Metropolen des globalen Kapitalismus erhalten längst nicht mehr alle Menschen eine wohl­fahrtsstaatliche Entschädigung für ihr verkorkstes Leben. Die soziale Frage ist zurück, und schreit nach einer linken Antwort. »Ge­rechtigkeit« ist die zentrale Parole fast al­ler linken Bemühungen zu diesem The­ma. Die Vorstellungen davon, was ihr Inhalt sein soll, gehen jedoch erwartungsgemäß weit auseinander und reichen von »Chancengleichheit« über das »bedingungslose Grundeinkommen« bis hin zum »Kommu­nismus«. Auf diesem Podi­um wollen wir diskutieren, was die Mindestanforderungen an einen linken Gerech­tigkeitsbegriff sein könnten, welche Konzepte es gerade gibt und vor welche Aufgaben die Rück­kehr der so­zialen Frage die radikale Linke stellt.

 

Sonntag, 5.12.2010

11-13:30 Uhr Podium und Diskussion
GESPENST KAPITALISMUS

Mit Rüdiger Mats, Boris Buden und Frank Engster
Moderation: TOP B3rlin

Sollte er nicht längst tot sein? Obwohl durch eine anhaltende Verschuldungskonjunktur und die aktuelle Fi­nanzkrise mittlerweile selbst zu einem substanzlosen Gespenst gewor­den, wird der Kapitalismus offenbar doch noch ewig weiterleben. Die Idee des Kommunis­mus dagegen ist zwar nicht mehr durch die Zumutun­gen eines »real existierenden Sozia­lismus« belastet, und auch Karl Marx hat wieder einen guten Ruf. Dafür ist der Kommunis­mus endgültig zu einem bloßen Namen und Platzhalter für das ganz Andere geworden. Für sei­ne Notwendigkeit sprechen weder die objektiven (Klassen-)Widersprüche des Kapitalis­mus noch seine geschichtliche Entwicklung, gleichgültig, ob man diese Entwicklung als den Fortschritt seiner Produktivkräfte auslegen will oder als den Fortschritt seiner Krisen. Und auch Marx, so hat sich mittlerweile selbst bei seinen Kritikern herumgesprochen, hat gar keine Wissenschaft vom Kommunismus begründet. Ja, er hat nicht ein­mal eine positi­ve Ökonomietheorie oder gar eine »revolutionäre Wissenschaft« begründet, sondern »nur« den Kapitalismus durch eine negativ gehaltene, logisch-systematische Entwicklung kritisch dargestellt. Kurz­um, einzig die Alternativlo­sigkeit des Kapitalismus scheint noch für die Notwendigkeit des Kapitalismus zu sprechen. Ist angesichts dieser Situation mit Lenin er­neut zu fragen: »Was tun?« Oder eher postmarxistisch: »So what?!« Es geht also um die Probleme einer (Neu-)Bestimmung des Kom­munismus in nicht-revolutio­nären Zeiten und einer postutopischen Situation.

13:30-15 Uhr Podium und Diskussion
WAS HEISST RADIKALE KRITIK ORGANISIEREN?

Mit Frieder Otto Wolf, Lars Röhm (FAU Berlin), Hans-Jürgen-Krahl-Institut und Christian Frings
Moderation: Antifa AK Köln

Die Misere trägt den Namen der Alternativlosigkeit. Daher ist es angebracht zu fragen, welche »konkrete Utopie« als Way Out zu neh­men wäre. Welche Rolle spielen »Organi­sierung« und »Mobilisierung« für das Verhältnis von theoretischer Re?exion und prakti­scher »Aktion«. Gilt es, den Kampf um den Lohn zu betrei­ben, die proletarisierten Individu­en in revolutionären Gewerkschaften bzw. Syndika­ten zu vereinen oder gibt es andere praktische Alternativen für das alltägliche Leben? Kann es Ansätze von Selbstorganisation geben, die auf eine genossenschaftliche Produktion und somit auf die Sicherung der Exis­tenz hinauslaufen? Und wären solche Ansätze geeig­net, Lohnarbeit und Kapitalverhältnis in Frage zu stellen?

 

 

Organisation

 

 
Wichtig!

Für Fragen aller Art stehen wir Euch am Infopoint des Kongresses zur Verfügung. Bevor Ihr zu Eurem Schlafplatz geht, meldet Euch bitte dort an. Da die Hallen nur begrenzten Raum haben, ist es für uns notwendig einen Überblick zu behalten und ggf. weitere Räume zu öffnen.

 

Infopoint
Am Freitag befindet sich der Infopoint im Foyer des Gebäudes HGC (Hörsaalgebäude zwischen den Gebäuden GB und GC). Am Samstag und Sonntag befindet sich der Infopoint im Foyer des Gebäudes HGA (Hörsaalgebäude neben dem Gebäude GA). Hier könnt Ihr euch für Schlafplätze melden, erhaltet aktuelle Hinweise zu den Veranstaltungen sowie Bahnfahrpläne.



Anmeldung
Über den Punkt Anmeldung auf dieser Seite (siehe Menü links). Die Anmeldung ist kostenlos und unverbindlich, sie dient nur zur besseren Planbarkeit unsererseits.

 



 Kosten?
Die Teilnahme am Kongress ist kostenlos. Wir würden uns über einen Unkostenbeitrag für die Schlafplätze von 5€ freuen. Das Geld könnt Ihr am Infopoint bezahlen.



Barrierefreiheit

Der Zugang zu den Vorträgen und Seminaren ist barrierefrei.



Übernachtung

Es wird Schlafplätze für TeilnehmerInnen in Gemeinschaftsunterkünften geben. Bringt Euch dafür am besten Schlafsack und Isomatte mit! TeilnehmerInnen mit besonderen Bedürfnissen wenden sich bitte direkt an ug-kongress@safe-mail.net. Eine weitere Möglichkeit ist die Jugendherberge Bochum, die in der Innenstadt liegt: http://www.djh-wl.de/jh/bochum/

Hinweis zu den Schlafplätzen in der Ruhr-Uni
Die Turnhallen dürfen nicht in Straßenschuhen betreten werden. Bitte nehmt Euren Müll mit. Leider können wir die Hallen nicht durchgehend nutzen. Freitag und Samstag Abend stehen die Turnhallen ab 22 Uhr zur Verfügung! Samstag und Sonntag morgen müssen die Hallen um 8:30 verlassen werden! Am Samstag können die Sachen in den Umkleidekabinen eingeschlossen werden. Dies ist am Sonntag leider nicht mehr möglich. Wir verweisen an dieser Stelle auf die Schließfächer der Universität: Es finden sich welche in der Universitätsbibliothek (UB), sowie im Gebäude GC, Etage 03/Nord (Sowi-Bibliothek) und im Gebäude GA, Etage 5 (Histor. Bibliothek). Die Schließfächer sind nur mit 2€-Münzen und nicht über Nacht nutzbar.




Essen

Während des Kongresses wird es dauerhaft einen Stand geben, an dem ihr belegte Brötchen (auch vegan), Kaffee, Tee, Wasser und Obst bekommen könnt.

Der Stand wird verfügbar sein:
Freitag 17:30 – 23:00, Samstag 9:00 – 23:00, Sonntag 9:00 – 15:30.
Weiterhin wird es mehrere Stände geben, die warme und kalte Speisen (teilweise vegan) anbieten:
Samstag 12:00 – 20:00, Sonntag 12:00 – 15:30.

Wir bemühen uns, auch am Freitag Abend ein erweitertes Essensangebot bereit zu stellen. Achtet auf aktuelle Ankündigungen. Die Essensstände befinden sich in/vor der Schirmbar, vor dem Gebäude GB.

Nützliche Hinweise

Imbissbuden, Supermärkte, Apotheke, Geldautomaten und weitere Dinge finden sich im Uni-Center (siehe Lageplan), etwa 7 min Fußweg vom Gebäude GA (Hauptveranstaltungsort am Samstag & Sonntag). Teilweise am Sonntag geschlossen.
Ein Geldautomat (Sparkasse) befindet sich weiterhin im Foyer der Universitätsbibliothek.



Lesung, Film und Party
Auf dem Kongress wird es über die Vorträge hinaus auch ein kleines Kulturprogramm geben. Am Freitag Abend liest Jörg Sundermeier aus seinem Buch „Der letzte linke Student“ im Hörsaal HGC 30 um 22.30. Ebenfalls am Freitag Abend um 22.30 wird ein Film t.b.a im Hörsaal HGC 40 gezeigt. Am Samstag Abend gibt's eine Party im Kulturcafé im Studierendenhaus (SH) (nach den Veranstaltungen, also ab ca. 22.30).



Anreise per Bus
Aus Wien, Berlin und Frankfurt werden Busse zum Kongress organisiert.
Businfos: Wien | Berlin | Frankfurt

 
Anreise mit der Bahn
Vom Hauptbahnhof fährt man mit der U-Bahn U35 (Richtung Bochum Hustadt) bis zur Haltestelle Ruhr-Universität. Hinweis zum Nahverkehr Liniennetz Bochum (pdf)

Aus Köln wird eine gemeinsame Bahnfahrt organisiert

 
Anreise mit dem Auto
Mit dem Auto geht’s bis zum Autobahnkreuz Bochum/Witten, wo sich A43 und A44 treffen. Dort die Ausfahrt Bochum-Ouerenburg nehmen und der Beschilderung folgen. Von der Universitätsstraße die Abfahrt Universität-Mitte nehmen. Dort am Besten in einem der Parkhäuser 2-6 parken. Die Adresse lautet: Universitätsstraße 150, 44801 Bochum
weitere Infos hier suchen

Veröffentlicht in Veranstaltungshinweise

Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren:
Kommentiere diesen Post