Die Ultras im Kommen ...
Ich bin mir ziemlich sicher, dass das ein echter Zufall ist:
Während heute in der jW ein zweiseitiger Artikel über die Kultur der Ultras, ihr (überwiegend) selbstbestimmtes Links-Sein die Vielschichtigkeit der Szene zu beleuchten versucht, schickt man mir den "Roten Brandenburger" zu, in dem sich der nachfolgende Artikel über eine kreative Geschichtsbehandlung einer konkreten Ultra-Gruppe findet.
Muss ich zugeben, dass mir beides zusagt?
Niemand ist vergessen!
Herbert-Ritter-Gedenken in Babelsberg wird weiter gepflegt
Am 12. November 2010 jährte sich zum 69. Mal der Tag der Ermordung von Herbert Ritter.
Dem gedachten die „Ultras Babelsberg“, VVN/BdA, DKP und Fritz-Teppich-Verein.
Herbert Ritter war 17jährig das erste Opfer der Faschisten in Babelsberg, damals Nowawes.
Sein Mörder, ein SA-Mann, wurde natürlich freigesprochen. Ein Zeichen der damaligen Klassenjustiz.
In der DDR war das Babelsberger Kulturhaus nach dem mutigen Jungkommunisten (KJVD) benannt und eine Straße am Weberplatz, wo er ermordet wurde.
Nach der hereinbrechenden Reaktion 1989/90 verschwand der Name des jungen Mannes völlig aus dem Stadtbild Potsdams. Auch die Gedenktafel für ihn war verschwunden.
Die „Ultras Babelsberg“ wollten das Gedenken an den Kommunisten wieder beleben und forschten. Sie sammelten Material für eine Sonderausgabe ihrer Fanzeitung „Herzschlag“ zu Herbert Ritter und bekamen Hinweise zum Verbleib der Gedenktafel. Sie wurde von der IHK hinter einer Werbetafel versteckt, da sie nicht einfach zu entfernen war. Die Gedenktafel war nämlich in das Mauerwerk eingelassen.
Am 12. November luden nun die „Ultras Babelsberg“ und VVN/BdA zu einer Gedenkveranstaltung.
Dort wurde die Gedenktafel wieder freigelegt und den überraschten Gästen und der Presse präsentiert.
Die „Ultras Babelsberg“ sind eine autonome Fangruppe des Fußballclubs Babelsberg 03, die sich neben der Begeisterung für den Fußball politisch engagieren. „Ultra sein, bedeutet politisch zu sein.
Es ist für uns selbstverständlich, dass jede Form von Faschismus, Rassismus, Antisemitismus und Sexismus im krassen Widerspruch zu unseren Idealen stehen.“ heißt es auf ihrer Homepage. In ihrer Fanzeitung „Herzschlag“ setzen sie sich auch mit politischen Themen auseinander, so z.B. mit Karl Liebknecht, der Namensgeber des Stadions von Babelsberg 03 ist.
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