Von der "Unmöglichkeit" eines kommunistischen Menschen ... (eine Replik)

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Normalerweise gibt es zu Blogartikeln nur knappe Kommentare. Unter dem mit obiger Überschrift landete aber einer, den man sich reinziehen sollte als etwas berauschend Gutes. Ich verzeihe dabei dem Autor seine Erregung der Überschrift wegen. Selbstverständlich war sie ironisch verkürzend gemeint. Ich komme nicht daran vorbei, diese Frage wiederholt aufzugreifen, weil in meine Bekanntschaft "Kommunisten" als liebenswert, aber eben als Spinner verkannt werden. Befangen im Denken der heutigen Gesellschaft billigen sie sich selbst zu, im Kommunismus leben zu können, aber "die Menschen" die Menschen sind nicht so. Meine Überschrift sollte darauf anspielen: Mit den Menschen, wie sie heute "erzogen" werden, wäre Kommunismus wirklich (noch!) nicht zu machen. Erziehen meine ich dabei im allerweitesten Sinn, auf keinen Fall nur an Stellen, wo zugegeben wird, dass gerade erzogen wird.

 

Zitat: "...In den Anfängen der sozialistischen Umgestaltung hat es dazu wichtige und notwendige Festlegungen gegeben, die auch bei jeder neuen Umgestaltung der Gesellschaft, hin zu einer sozialistischen/kommunistischen Gesellschaft, dringenst beachtet werden müssen. Da jedem aber auch jedem Menschen dieses Stikma der „alten Gesellschaft“ anhängt, ist eine demokratische Kontrolle bis hin in die absoluten Spitzen lebenswichtig – ja überlebenswichtig. Gorbatschow hat ja bewiesen, dass er sich zum Feind seines Staates entwickelt hatte – zum größten Arbeiterverräter der Neuzeit, der sein Volk verraten hat, nur um in Baden Baden eine große Villa zu bekommen. So wie er ist jeder potentiell gefährdet, mag er vorher noch so ein überzeugter Kommunist sein – Macht ist eine böse Droge.
Wenn die ABI, die Arbeiter und Bauern Inspektion so weiterentwickelt worden wäre, wie es zu Beginn vorgesehen war, wenn man dort nicht auch irgendwann die „führende Rolle der Partei“ durchgesetzt hätte, die jedoch nur eine führende Rolle der in der Partei eingezogenen Karrieristen bedeutete und somit Fehler unter den Tisch kehrte, hätte es zu dieser Fehlentwicklung nicht kommen können. Aus heutiger Sicht kann ich nur sagen, auch wenn mich als Kommunist ein Pfarrer, der eventuell der DDR nicht gut gesonnen war, kontrolliert hätte, was wäre daran schlimm gewesen. Bin ich ein wirklicher Kommunist, also ein Mensch, der wie im Artikel als selbstlos und gut beschrieben, so kann mich jeder aber auch jeder kontrollieren, denn ich habe nichts zu verstecken. Erst wenn ich Fetternwirtschaft betreibe, wenn ich Fehler unter den Tisch kehren will, habe ich Angst vor einer unabhängigen Kontrolle.
Der „kommunistischen Mensch“ ist kein Hirngespinnst. ..."

 

( Bitte HIER den ganzen Kommentar lesen ) Es sind viele entscheidende Denkanregungen darin ...)

Veröffentlicht in Kapitalismus-Sozialismus

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