der rote Bruder und der schwarze Bruder und der weiße und der gelbe ...

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Sie geben sich die Hände. Wer hat eigentlich lieber Indianer- wer lieber Cowboyfilme gesehen? In letzteren lernten wir Kinder die Macht des schnelleren Colts - in ersteren, wie edel es sein kann zu verlieren. Lediglich "Die Söhne der großen Bärin" greift auf eine Historie zurück, wo ein kurzer Siegfrieden herrschte, der Rest ist mit dem Wissen verbunden, war den Indianern noch so sehr ein weiteren gutes, mit der Natur verbundenes Leben beschieden, so sind sie selbst bei Siegen wie am Little Big Horn immer weiter untergegangen. Kriegstänze vollbringen vielleicht ein paar volltrunkene arbeitslose Nachkömmlinge.
Doch es regen sich die, die das Denken und Handeln nicht aufgegeben haben, uns sie finden sich zusammen und sie üben sich in der Waffe der Vernunft: der Solidarität.

1. abgeschrieben, was die "junge Welt" abgeschrieben hat:
6.04.2008 / Abgeschrieben / Seite 8
Indianerführer solidarisch mit Mumia Abu-Jamal
* Das Internetportal freace.de veröffentlicht eine Solidaritätserklärung von Leonard Peltier, seit 1977 inhaftierter Aktivst des American Indian Movement in den USA, für Mumia Abu-Jamal:

(...) Ich entbiete Dir meine wärmsten Grüße. Wie passend, nach so vielen Jahren, daß ich Dir nun eine Nachricht sende aus einem Käfig, der in dem gleichen Bundesstaat steht wie Deiner.

Vielleicht ist es Schicksal, daß wir beide so nah beieinander eingekerkert wurden, unter ähnlichen Umständen, von den gleichen Mächten, die die gleichen Ausreden gebrauchten, für die gleiche Liebe zu unseren Leuten.

Vielleicht ist es Schicksal, daß wir zu der gleichen Wahrheit gelangt sind – daß wir Widerstand gegen die gleiche Unterdrückung leisten müssen. Vielleicht war es Schicksal, daß es uns unmöglich war, untätig herumzustehen mit der gleichen Brutalität überall um uns herum, und der gleichen uns aufgedrängten Gewalt als einziges Mittel zum Überleben.

Vor die Wahl gestellt, uns zum Sterben hinzulegen oder uns zu erheben, um zu leben, wählten wir das Leben. Uns zu erheben und zu leben ist unser einziges Verbrechen in diesem Land der Freien und der Heimat der Mutigen. Unser Traum ist immer noch lebendig, und wie der hungerstreikende Bobby Sands einmal sagte: »Du kannst den Träumer einsperren, aber du kannst keine Ketten um eine Idee legen.«

Trotz des Rückschlags für Mumia durch die Verweigerung eines neuen Verfahrens hoffe ich auf die neue Anhörung zur Festsetzung des Strafmaßes. Wie bei so vielen vor uns werden unsere kleinen Siege eines Tages in unseren endgültigen Triumph münden, und wir werden den Kampf bis zu diesem Tag weiterführen. Denn wir sind eins, und wir sind viele. Wir sind ewig, und wir sind zeitlos. Wir sind Crazy Horse, wir sind Geronimo, wir sind Mumia, wir sind Leonard Peltier, wir sind Malcolm X, und wir sind Martin Luther King. Wir sind die Stimmen der Gerechtigkeit und des natürlichen Lebens. Wir sind das American Indian Movement, wir sind die Black Panthers, wir sind MOVE, wir sind der Vietcong, wir sind die Irish Republican Army und die Palestinian Liberation Organization.

(...) Wir sind nicht nur die Bewohner von Belfast und Pine Ridge, Philadelphia und Gaza. Wir sind Kinder dieser Erde, welche ein lebenswerter Platz und nicht nur ein Ort des Überlebens ist. Ein Platz wo jedes Leben, ganz egal ob es in braune Haut oder schwarze Haut gekleidet ist, in rote Haut oder gelbe, weiße Haut oder Haut irgendeiner anderen Farbe, wertvoll ist vor unserem Gott und gegenseitig voreinander.

Ich bete, und ich lebe für den Tag, an dem wir uns als freie Menschen begegnen werden und uns gegenseitig in unseren Gemeinschaften umarmen, mit unseren Familien und der ganzen Welt als Zeugen für unsere Befreiung und unseren Triumph. Denn täuscht Euch nicht, die Welt sieht zu, und unsere Kinder lernen. Und jede Kränkung, jede Beleidigung, jede Ungerechtigkeit, jede Beule, jede Verletzung, jede verlorene Schlacht, jede Sekunde hinter Gittern wird durch das farbenblinde Lachen unserer Kinder eingelöst werden. Es ist ihre Zukunft, für die wir kämpfen und weshalb wir niemals aufhören werden, die Wahrheit zu sagen.

Freiheit für Mumia!

Im Geiste von Crazy Horse,
Leonard Peltier (Lakota, Anishinabe)

(Übersetzung: Stefanie Wachowitz)

2. abgeschrieben, was Slov ant Gali geschrieben hat:

oouuaaiiee

die erde
eine stute
auf die sich geld gesetzt
sie zuzureiten
bis keine prärie
weite atmet

 
die erde
eine frau
mit schwarz glänzendem langem haar
die schüssel in der hand
immer leicht geneigt
für die trinkenden
 

man hat ihr
die haare abgeschnitten
und die schüssel entrissen
das war nicht genug
 

man hat ihr
ein gerüst aus runzeln
ins gesicht gegraben
 

im immer wieder
neu eroberten land
rauchen wir
pfeife vor
ihrem ende

Veröffentlicht in politische Literatur

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