Die Zukunft denken (37)

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Etwas Anderes ist die Frage nach einer allgemeinen Richtung der Entwicklung. War und ist das eine klare Linie vom Niederen zu Höheren? Von einfachen zu komplizierteren Formen? Dass immer wieder neu dynamische Gleichgewichte entstanden, die vorwärts drängten, sobald äußere Umstände das erforderlich und möglich machten?

Die Kosmologie als relativ neues Untersuchungsfeld entdeckte einen völlig neuen Ast: Die qualitativ immer hochwertigeren Energiegewinnungsmethoden von Sternen, die aber unweigerlich auf ein definiertes Ende entgegenstreben. Man kann den Kollaps vorhersagen. Man weiß, dass die Kräfte, die der Schwerkraft entgegenwirken, eine nach der anderen verbraucht werden. Man weiß um den „Tod“ des Sterns, der anders aussieht, je nachdem, in welchem Massebereich der Ausgangsstern lag. Was man nicht weiß – aber einige Physiker theoretisch ergänzen – ist, ob dem Sternentod eine neue Entwicklungslinie folgt. Klammern wir diese Frage hier aus. Denken wir uns die These, dass es eine Zahl von Sternensystemen im gesamten Weltraum gibt, die zwar real endlich ist, aber so groß, dass sie unserer Vorstellung des Ausdrucks „unendlich“ entspricht. Im Rahmen einer unendlichen Zeit finden sich viele Systeme, die Biologien entwickeln können. Sicher sind da uns ähnliche genau wie uns unähnliche dazwischen. Der Hauptteil dieser Systeme befindet sich aus logischen Erwägungen heraus in Regionen, die uns nicht nur nicht zugängig sind, sondern die der Menschheit wahrscheinlich nicht zugängig sein werden. (Während wir vielleicht für andere Wesen mit wesentlich höherer Entwicklung erreichbar sind). Insofern ist die menschliche Existenz in einem für unsere eigene Vernunft zugängigen Größenordnung sowohl einzigartig als auch „die Krone der Schöpfung“. Ein relativer Höchstpunkt sozusagen. Und wenn man sie mit einem Stein vergleicht doch gar nicht sooo missglückt. Man könnte sie als „Höherentwicklung“ durchaus akzeptieren.

Veröffentlicht in Zukunft denken

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