Die Zukunft denken (60)

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Die Durchsetzung des Prinzips „Worüber ich allein verfüge, kannst du nicht verbrauchen“ ist also – sofern man den Kapitalismus als gegeben voraussetzt – die sich notwendigerweise natürlich durchsetzende Lebenspraxis. Die Mittel zu seiner Durchsetzung sind in der Welt ungleich verteilt. Der Staat, der die größten Kapazitäten dafür besitzt, sind zweifelsfrei die Vereinigten Staaten von Amerika. Mit der Eroberung der irakischen Ölquellen durch nackte Waffengewalt ist diese Phase der Weltgeschichte praktisch eröffnet. Wer dazu weiß, dass damit französische und deutsche Belieferungsverträge gewaltsam gecancelt worden sind, der versteht die Perversion besser, warum per Verfassung die Europäische Union zu einer permanent aufrüstenden Weltmacht umgestaltet werden sollte. Selbstverständlich wird zum offenen Krieg unter Einsatz eigenen Menschenmaterials nur dann gegriffen, wenn eine blumige Innenrevolution nicht den erwünschten Erfolg gebracht hat.

Wie zweckmäßig es für die USA sein wird, anderen Möchtegern-Weltmächten (wie Deutschland oder China) Teile des eigenen Weltreservoirs an Ölquellen in der Welt zu überlassen, wird sich zeigen. Allerdings sinkt diese Bereitschaft mit dem Schrumpfen der Weltreserven expotential. Die innere Notwendigkeit des Systems wird die Welt einem permanenten Weltkrieg entgegen treiben.

Die deutschen Bürger stehen dieser Realität besonders fern gegenüber. Die amerikanischen Bürger werden bereits mit dem erforderlichen ideologischen Denkgerümpel überschüttet, dass sie in diesem Krieg stehen – natürlich auf der richtigen Seite. Nach imperialistischer Logik müssten in erster Linie Länder wie China und Indien zu aggressiven Volk-ohne-Raum-Mächten mutieren. Dies kann ein echter Weltkrieg werden, sobald Stellvertreterschauplätze wie Sudan erschöpft sind.

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