Die Überlegenheit des Kapitalismus (16)

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Der tatsächliche Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus / Kommunismus ist wirklich nur vergleichbar mit dem weltweiten Übergang von den urgesellschaftlichen Gemeinschaften zu Klassengesellschaften überhaupt. Der wichtigste Unterschied: Der niedrige Stand jeder „Globalisierung“ ermöglichte ein langes Nebeneinander beider Organisationsformen („Verkehrsformen“). Und dies, obwohl zum Wesen jeder Klassengesellschaft eine permanente Expansion und der Ausbau der hierarchischen Strukturen gehört. An diesen musste Sklaverei und Feudalismus letzlich scheitern: Auf der einen Seite fehlten Zugangsmöglichkeiten zur einmal aufgeteilten Macht, auf der anderen Seite war die Möglichkeit beschränkt, sich nicht auf unterster Stufe dieser Hierarchie zu befinden. Einzig die allgemeine Volksdummheit beschränkte das daraus folgende Veränderungspotential.

Der Kapitalismus jedoch vermag selbst unteren Proleten das Gefühl zu vermitteln, über genügend Anderen zu stehen, ggf. sich dank einiger eigener „Aktienanteilen“ sogar als Miteigentümer.

Ein früher Sozialismus muss dies allmählich abbauen.

Aber was hatte das Ende der Urgesellschaft bewirkt?

Marx sagt, der höhere Stand der Produktivkräfte. Primitiv ausgedrückt: Es konnte erstmals mehr produziert werden, als die Gemeinschaft sofort unmittelbar zum Überleben verbrauchen musste (und wenn dies Werkzeuge waren). Ergänzend müsste gesagt werden, ... und weniger, als jeder Einzelne hätte besitzen wollen, sollen und können.

Wie aber kam es zu diesem Übergang – eventuell offenbart sich da die Kraft, die einer Wiederherstellung einer gemeinschaftlich organisierten Gesellschaft entgegen steht...?

Eigentlich ist es ein primitiver Mechanismus: Negative Triebkraft ist der Egoismus als Form des Selbsterhaltungstriebs. Er besitz eine extreme Durchsetzungskraft auf individuellem Gebiet: Man kann dies mit dem Prügeln vergleichen. Man stelle einen verkappten Gandhi neben einen Schläger und lasse sie teilen, was nicht ausreichend vorhanden ist. Mag auch der Gandhi noch so moralisch überlegen sein – er wird, verprügelt, sich mit dem begnügen müssen, was ihm der Andere lässt (und gefällt sich evtl. noch in der Rolle des „besseren Menschen“).

Als noch kein „Mehrprodukt“ vorhanden war, nutzte seine überlegene Gewalt dem Schläger nicht: Er war auf das erfolgreiche Überleben des Anderen angewiesen, weil der ihm nutzte. Sobald aber die Aneignung von Produkten nicht zum für ihn schädlichen Tod des „Schwächeren“ führte, sondern im Gegenteil, der Schwächere sich sogar in eine Produktivkraft für ihn verwandeln ließ, verwandelte sich eine partielle Überlegenheit in die Möglichkeit, das gesamte Mehrprodukt in wenigen Händen zu konzentrieren. Für die Menschheitsentwicklung war dies sogar positiv, barg es doch die Möglichkeit in sich, sich auf geistige Tätigkeiten zu konzentrieren und damit die Entwicklung als Ganzes zu beschleunigen.


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