Berliner Volksbegehren "undemokratisch"?!
Als ich den Artikel von Hilmar Franz zum Volksentscheid über die Offenlegung der Wasser-Privatisierungs-Verträge las, den er für die UZ geschrieben hatte, stutzte ich bei dem Wort "undemokratisch". Es ist eine jene Floskeln, die einem leicht über die Lippen gehen - demokratisch, wenn rauskommt, was man wollte, undemokratisch, wenn einem das zu erwartende (oder eingetretene) Ergebnis nicht passt.
Dann aber hatte ich eine Idee: Ich suchte mir die Ergebnisse der letzten Abgeordnetenwahl heraus:
Abgeordnetenhaus- wahl 2001 | Abgeordnetenhaus- wahl 2006 | Differenz | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
absolut | % | absolut | % | absolut | PP | |
Wahlberechtigte | 2.417.574 | 2.425.457 | 7.883 | |||
Wähler | 1.645.673 | 68,1 | 1.407.779 | 58,0 | -237.894 | -10,1 |
ungültige Stimmen | 21.359 | 1,3 | 28.902 | 2,1 | 7.543 | 0,8 |
gültige Stimmen | 1.623.338 | 98,7 | 1.377.078 | 97,9 | -246.260 | -0,8 |
Davon | ||||||
SPD | 481.772 | 29,7 | 423.912 | 30,8 | -57.860 | 1,1 |
CDU | 385.692 | 23,8 | 293.976 | 21,3 | -91.716 | -2,5 |
Die Linke. | 366.292 | 22,6 | 185.086 | 13,4 | -181.206 | -9,2 |
GRÜNE | 148.066 | 9,1 | 180.902 | 13,1 | 32.836 | 4,0 |
FDP | 160.953 | 9,9 | 104.595 | 7,6 | -56.358 | -2,3 |
Das Quorum für den Volksentscheid sind 612000 gültige JA-Stimmen. Gebrauchte man dies auf die Berliner "Volksvertreter", .... so wäre das Abgeordnetenhaus LEER. Keine Partei erreichte jene Stimmenzahl, mit der die Berliner ihre Überzeugung direkt in ein Gesetz umwandeln könnten. Dieselben Vertreter maßen sich an, den Berlinern die Stimmwirkung abzusprechen.
Einzige Konsequenz: Briefwahl oder hingehen und mit JA stimmen!!!