Ist die kommunistische Partei zukunftsfähig?

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Gerade liegt ein Ereignis ganz unbemerkt hinter uns, das die Brisanz der Fragestellung unterstreicht:
Die Brandenburger DKP hat es nicht geschafft, 2000 Unterstützungsunterschriften für die Teilnahme an den Bundestagswahlen zusammenzusammeln.
Nun geht die Jagd um das selbe Ziel auf der Ebene des Landtages noch weiter, aber zu denken müsste das Ergebnis auf jeden Fall geben. Viele Fragen warten auf eine klare Antwort. Selbst ein "Vergleich" mit de Zeit des "Sozialistengesetzes" , wo offenbar die intensive Verfolgung sogar als Werbung für die radikale Alternative gewirkt haben muss, sollte elaubt sein.
Als erstes: Für ein solches Desaster kann es nicht nur einen Grund geben. Es müssen sich mehrere gegenseitig ergänzt bzw.  einander überlagert haben.
Man sollte dabei die Kreise von innen nach außen zu ziehen versuchen.
Start:
1. Über wie viele Genossen verfügt die Partei und wie viele davon waren und sind willens und in der Lage, konkretauf Bürger zuzugehen, um deren unterstützendes Outing für die DKP zu erreichen. Ich würde dort betonen, dass es ja wesentlich mehr als 1700 Gesichter waren, die den Genossen gegenüber gestanden haben, die konkreten Gründe, warum die Einzelnen konkret NICHT eine Unterstützungsunterschrift geleistet haben, vielfältig waren und die Überzeugung, die DKP gehöre nicht auf den Wahlzettel, nur einer davon - und selbst darunter müsste noch zwischen Antikommunismus und taktischen Erwägungen unterschieden werden.
Aber zu dieser Aufgabe, Menschen offensiv anzusprechen, gehört ein bestimmtes Persönlichkeitsbild. Das kann einfach nicht jeder.Zu prüfen wäre, ob ein solchen Problem aus strukturellen Gründen die DKP stärker betrifft als andere Parteien. 
2. Gab es für die Engagierten eine strategisch-taktische Schulung zum "marketing", also zur zielorientierten Ansprechen von Bürgern? Man könnte noch einen Schritt weiter zurück gehen: Wie klar war denen, die bereit waren, ihre Zeit und ihre Nerven einzusetzen überhaupt selbst klar, wie "viel"eine solche Wahlteilnahme bewirken kann - und welchen Nutzen eine solche Wahlteilnahme für die links orientierten Bürger hätte - und zwar nicht nur für die DKP-Wähler?  D.h. gab es eine taktische Klärung für die Bedeutung des Starts bei den Wahlen?
(wird fortgesetzt)

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S
Hallo Günter,<br /> ich durchschaue die DKP als Ganzes nicht. Ich weiß allerdings um solche Richtungskämpfe. Allerdings halte ich die Brandenburger Genossen für ehrlich und nicht in diesem Sinne integriert in die Gesellschaft, die kapitalistische. Allerdings erscheint mir das Problem sehr vielschichtig zu sein.<br /> Bitte hilf mir ggf., wenn ich zu weit daneben liegen sollte...<br /> lg<br /> Slov
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G
Um die Ursache für diese Frage klären zu wollen, muß man tiefer in die Struktur und Beschaffenheit der DKP einsteigen. Es sei die Frage erlaubt, handelt es sich bei der DKP um eine kommunistische Partei? Es gibt gegenwärtig viel Parteien und kleine Gruppierungen, die sich als "ROTE" bezeichnen, selbst die SPD setzt sich je nach Bedarf diese Kappe auf. Handelt es sich dabei um "ROTE" oder noch besser um Kommunisten? <br /> Innerhalb der DKP ist ein Richtungskampf aufgeflammt, der diese Partei wieder auf die Gleise einer kommunistischen Partei bringen will. Im Vorstand selbst sind Kräfte an die Macht gekommen (aus welchem Grund soll die DKP verschont bleiben, wovon fast alle kommunistischen Parteien des Ostblockes befallen waren), die eine eher revisionistische Position vertreten - ihr Ehrgeiz und ihre Selbstdarstellung erfordert es, die Grundlagen des Kommunismus selbst neu festzulegen und "im Zeichen der Zeit" den Marxismus neu zu erfinden. Kann man doch eventuell, wenn man mit der von den Zielen der Abschaffung des Kapitalismus weit abgewichenen LINKSPARTEI, sich zusammentut, eventuell ein Pöstchen und damit Reputation und Einkommen sichern. Das Hemd ist immer noch näher als der Rock und so scheiden sich in kommunistischen Parteien immer wieder Karrieristen von ehrlichen Kommunisten. Das wird so bleiben bis eine weltweite Beseitigung bürgerlicher Ideologien fortgeschritten und Neid und Mißgunst als Eigenschaften bürgerlicher Geld- und Raffsucht endgültig auf den Misthaufen der Gesellschaft liegen.<br /> Ist jedoch die Richtung in einer Partei nicht klar, sind die Ziele und Strategien nebulös, dann können auch noch so viel Genossen ausschwärmen um Unterschriften zu sammeln - sie werden das nicht klare Ziel nie erreichen
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