Am Krankenbett der Linken (3)

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"Krankenbett der Linken" heißt ja erst einmal nichts Anderes, als dass sie im Moment zu schwach ist, um dort zu stehen, wo sie hingehört: An die Schaltstellen der gesellschaftlichen Entwicklung. Und "gesellschaftliche Entwicklung heißt auch erst einmal nur, dass der "moderne Kapitalismus" nicht das Ende der Menschheitsentwicklung gewesen sein sollte - was er in Form des Endes der Menschheit als solcher ohne Eingriff der Gemeinschaft der antikapitalistischen Kräfte sein könnte.
Die Entwicklung des "Realsozialismus", also einer frühsozialistischen Sackgasse, darf nicht zu dem verhängnisvollen Trugschluss führen, dass die Richtung nicht gestimmt hätte.
Welche Medizinen sollen den mit einer Schweinegrippe verseuchten Patientenkörper wieder gehfähig machen?

1. Die Weltbevölkerung in der Breite, abgestuft von Fall zu Fall, von Mensch zu Mensch, von Gruppe zu Gruppe braucht wieder ein attraktives Gegenbild zur jetzigen "Gesellschaftsordnung".
1.1. Zu lange schon wurde nicht sachlich abgewogen, was aus den Erfahrungen des "Ostblocks" verwertbar und was sich nicht wiederholen darf und warum es sich nicht wiederholen wird. Uns hilft weder eine Trotzhaltung im Sinne "wir lassen uns unsere DDR, das Beste, was die deutsche Geschichte je hervorgebracht hat, nicht kaputt reden" (auch wenn der mediale Klassenkampf der totalen Delegitimierungswalze dies menschlich verständlich macht), noch ein Einstimmen in die Mainstream-Dreckschleuderei. Auch wenn man nichts "damit" zu tun haben möchte - es ist ein Stück europäischer Geschichte und der Karren ist nunmal am Baum gelandet - dummerweise wegen einer Verkettung von so vielen Gründen, dass die armen Hirne nach Vereinfachung schreien.
1.2. An einem Punkt müsen wir wirklich wieder am Urschleim anfangen:
Die Frage, was ist ein wünschenswertes menschliches Leben, muss zusammen mit einem wünschenswerten Menschenbild wieder auf die Tagesordnung der Diskussionen - sowohl auf wissenschaftlichem als auch auf Stammtischniveau und dazwischen.
Diese Frage ist mit ihrer augenblicklichen und potentiellen Machbarkeit zu verbinden.
Dabei ist die Rolle der Arbeit und die Frage, was überhaupt Arbeit ist, neu zu bestimmen.
Als Denkansatz (nur das!) schlage ich dabei die "Definition" vor: Alles das, was direkt oder indirekt der Befriedigung konkreter menschlicher Bedürfnisse dient, ist Arbeit. Menschliche Bedürfnisse sind die Grundbedürfnisse zuzüglich der Enfaltung eines "erfüllten Lebens"...

(wird fortgeführt)

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