Vom Problem linker "Hobby-Politiker"
Liebe Genossinnen und Genossen,
am 16. und 17. Mai findet in Rostock unser 2. Parteitag statt. Dort wird der Parteivorstand, der aus 44 Mitgliedern besteht, neu gewählt. Da beim vorgeschlagenen und genau austarierten Vorschlag für den geschäftsführenden
Parteivorstand, den ich unterstütze, alle Mandatsträger sind, wird unserer Satzungsgebot (§ 32 (4)) der zumindest 50-prozentigen Trennung von (Partei-)Amt und Mandat schon schwer belastet.
§ 32 Ausübung von Parteiämtern und Delegiertenmandaten
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Mandatsträger der Europa-, der Bundes- bzw. der Landesebene sein.
Damit die mindestens 22 zu wählenden Parteivorstandsmitg
ins Hintertreffen geraten, bedürfen diese der Unterstützung durch die Partei. Deshalb möchte ich zum Parteitag einen Antrag stellen, der die Benachteiligungen der Parteivorstandsmitg
Die Mitglieder des Parteivorstandes, die kein Mandat besitzen, erfahren durch die Partei Unterstützung, damit bestehende Nachteile gegenüber den Mandatsträgern - wie gesichertes Einkommen und Zuarbeit durch Mitarbeiter -
zumindest ein wenig verringert werden. Dies muss eine ausstattungsmäß
* Übernahme technischer Arbeiten wie Fotokopieren oder Literatursuche u.a. mehr
* Einrichtung einer Personalstelle im Karl-Liebknecht-
* Aufwandsentschä
Begründung: In der Satzung unserer Partei ist die Trennung von Amt und Mandat dergestalt geregelt, dass der Parteivorstand zu mindestens 50% aus Mitgliedern ohne Mandat bestehen muss. Die Mitglieder des Parteivorstandes,
die keine Mandatsträger sind, müssen oft berufliche Termine verschieben bzw. Urlaub nehmen und erleiden dadurch neben anderen Benachteiligungen evtl. auch Verdienstausfä
Tätigkeit viele Aufgaben in Wahrnehmung ihrer Pflichten und ihres Engagements als Parteivorstandsmitg
verringern - wenn sie diese schon nicht voll ausgleichen kann. Durch die verbesserte Arbeitskraft dieser Genossinnen und Genossen würden Parteivorstand und Partei gestärkt.
Ich hoffe auf eure Unterstützung und erbitte eure Rückmeldung an mich mit Angabe eures KVs. Ich fände es gut, wenn ihr weitere GenossInnen für diesen Antrag zu gewinnen könnt.
Solidarische Grüße
Wolfgang Rothe
Marburg
Bei diesem Brief konnte ich nur mit dem Kopf schütteln: Wozu hat eine Partei eine Satzung, wenn sie in der Praxis etwas "austariert" davon abweichendes festlegt? Vielleicht noch ein Beschluss, dass eine Frauenquote von 50 Prozent dadurch erüllt wird, dass 60 Prozent der gewählten Männer per Akklamation zu Frauen eklärt werden?
Generell gilt, dass eine hohe Gewichtung von staatsfinanzierten Mandatsträgern innerhalb einer Partei deren Existenz als systemverändernde Partei in Frage stellt, weil sie objektiv einen Interessenkonflikt darstellt - der subjektiv auch häufig in geistigen Verrenkungen sichtbar wird. Insofern darf eine Nichttrennung von Parteiamt und öffentlichem Mandat auch nur Ausnahmecharakter tragen. Ansonsten bestimmt der Staat, der eigentlich verändert werden soll (um nicht gestürzt zu sagen) die Parteiarbeit - und dies natürlich auch dank des hier erkannten technischen Übergewichts ...