Dem Frieden eine Chance - Truppen raus aus Afghanistan!

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Internationaler Afghanistan-Kongress,
7./8. Juni 2008, Hannover

 

Die Bundesrepublik Deutschland versinkt immer tiefer im Sumpf des grausamen Afghanistan-Krieges. Im Sommer d.J. wird erstmals eine Schnelle Eingreiftruppe der Bundeswehr die dort bereits stationierten ISAF-Verbände verstärken. Und in Berlin pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass bei der Verlängerung des Einsatzmandats im Herbst eine massive Truppenaufstockung vorgenommen werden soll.

 

Der Krieg in Afghanistan, den die USA und ihre Verbündeten vor fast sieben Jahren begonnen haben, verstößt gegen das Völkerrecht und tritt alle Gesetze der Menschlichkeit mit Füßen. In den meisten Regionen des Landes herrschen heute Warlords und Drogenbarone; Gewalt, Terror und Drogenhandel prägen den Alltag. Die Bevölkerung lebt in ständiger Angst und unter unwürdigen sozialen Bedingungen. Die ausländischen Truppen werden keineswegs als Befreier, sondern zunehmend als feindliche Besatzer gesehen, gegen die jeder Widerstand gerechtfertigt erscheint.

 

Was Afghanistan braucht, ist Frieden als Voraussetzung für eine souveräne Demokratie. Der zivile Wiederaufbau und eine soziale Entwicklung können überhaupt erst gelingen, wenn der Krieg beendet und die fremden Truppen abgezogen sind. und die somit freiwerdenden Mittel für humanitäre Arbeit zur Verbesserung der Lebensbedingungen genutzt werden. Karitative und humanitäre Hilfsorganisationen bestätigen immer wieder, dass Hilfe am besten dort geleistet werden kann, wo kein Militär vorhanden ist. Es ist ein Skandal, dass für den Krieg ein Vielfaches an Geld ausgegeben wird wie für den zivilen Wiederaufbau!

 

Die Beendigung des Bundeswehreinsatzes ist noch keine Garantie, eröffnet aber eine Chance für eine friedlichere Entwicklung in Afghanistan. Andere Kriegsparteien würden damit unter Druck geraten, ihre Truppen ebenfalls abzuziehen.

 

Wir laden ein zu einem Internationale Afghanistan-Kongress am 7./8. Juni 2008 in Hannover. Der Kongress steht unter dem Motto: "Dem Frieden eine Chance -- Truppen raus aus Afghanistan!" Mit Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland, mit Betroffenen aus Afghanistan, mit Kriegsverweigerern und Friedensaktivisten aus Europa und Übersee wollen wir den Unwahrheiten und Verdrehungen der herrschenden Politik von Washington bis Berlin entgegen treten und dem weltweiten Widerstand gegen den Krieg eine Stimme verleihen.

Quelle: Afghanistan Kongress antifa sfa

Veröffentlicht in Gewalt Frieden

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S
Das kann man wohl sagen: Das Problem ist, dass wir da (in Afghanistan) sind - mit genauso wenig Recht wie wir in Saudiarabien wären. Aber Muss man das nächste Unrecht damit begründen, dass man das erste gemacht hat???<br /> Wir wissen beide nicht, wie viel wirklich deutsche Mittel dem Aufbau eines gesunden Landes zugute gekommen sind. Ich fürchte, viel war es nicht, im Vergleich zu den Militäraufwendungen auf jeden Fall.<br /> Wenn es nicht um den deutschen Anteil an der "Weltmacht" ginge, hätte ich dir geantwortet: Die Mädchen, die gelernt haben, ihre Burka abzulegen, werden nicht mehr ganz ins Mittelalter zurückfallen. Aber die sind für die Entscheider in diesem Deutschland sowas von egal....<br /> Die Sozialisten maßen sich an, zu wissen, was für die Menschheit das Beste wäre. Ich halte diese Einstellung aber nicht für schlechter (wenn auch in einigen Köpfen gefährlicher) als die Anmaßung, was für mich gut ist, muss für die anderen auch gut sein, wie es jeder Kapitalist (Unternehmer...) praktiziert...
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B
Das Problem ist eben das wir da sind. Mit dem selben "Recht" hätte man auch in Saudi Arabien einmarschieren können. Nun haben wir aber schon eine Menge dafür gegeben um in Afgahnistan etwas Aufzubauen. Nicht zuletzt das Leben und die Gesundheit einiger unserer Soldaten. Ich gehe davon aus das der Drogenanbau bei einem RÜckzug der Truppen zurückgehen würde, da die Taliban ja dann wieder alle Möglichkeiten der Ausbeutung haben. Ich möchte aber vielmehr darauf Hinaus das egal ob wir das Recht hatten da einzumarschieren jetzt die Verantwortung haben, das beste daraus zu machen. Sicher, Frauen und Mädchen haben es verdammt schwer in Afghanistan. Aber alleine der Fakt, das sie wieder lernen und studieren können, sollte doch Mut machen. Hast du schonmal eine Burka getragen. Ich würde sie nicht tragen wollen. <br /> Und mal etwas anderes: Was maßen sich eigentlich Sozialisten an?
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S
Hallo Basti, ich GLAUBE zwar nicht, dass du Recht hast. Eine Antwort darauf wäre lang und komplex. Da fingen dann welche an, dagegen zu halten, dass erst seit der Besatzung der Mohnanbau, also das Opiumgeschäft wieder läuft, dass diese Taliban trocken gelegt hatten. Und vielleicht geht es den afghanischen Mädchen auch gar nicht so gut wie du glaubst.<br /> Aber das erste Problem, das deinem Gedankengang zu Grunde liegt, ist ein anderes:<br /> Mit welchem Recht maßen wir uns eigentlich an, unsere Vorstellungen von "richtig" und "falsch" in anderen Ländern durchzusetzen?<br /> Gibt es etwas so hohes, das uns ÜBER das Recht setzt, mit dem ein Taliban Truppen nach Deutschland schicken könnte, damit unsere westlichen Männer sich endlich einen Bart stehen lassen?<br /> Was maßen wir uns an?<br /> Was anderes entscheidet hier außer blanker Gewalt?<br /> Würdest du dir - selbst wenn die Forderung vernünftiger wäre als der Bart - etwas von den Taliban in Deutschland sagen lassen? Du würdest heimlich alles tun gegen sie - und wenns geht auch kriegerisch offen.<br /> Übrig bleiben nackte materielle Gelüste, von denen der einfache Soldat nicht hat als seine Soldaufbesserung für die dauernden Lebensgefahren...
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B
Ich habe mir auch schon desöfteren gewünscht das wir unsere Truppen aus Afghanistan abziehen könnten. Schon um meiner alten Kameraden willen. Leider stehen die Taliban schon bereit um da weiter zu machen, wo sie vor dem Afghanistan Krieg aufgehört haben. Ziviler Wiederaufbau wäre kaum denkbar, Mädchen könnten es vergessen zur Schule zu gehen. Menschenrechte würden noch schlechter geachtet als es ohnehin schon der Fall ist. Mein Vorschlag wäre tatsächlich eine Massive Truppenaufstockung, aber diese muss Hand in Hand gehen mit einem Massiv verstärktem Wiederaufbau. Jetzt einfach nur den Zivilen Wiederaufbau stärken würde nur den Taliban oder den Warlords helfen.
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