Weitere Anmerkungen zu Schwächen in Marxens "Das Kapital"

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Noch einmal: Ist die Summe aller Preise gleich der Summe aller Werte?
Wenn nein, dann wäre die Kategorie "Wert" Quatsch. Was soll uns ein eigentliches inneres Wesen, eine theoretische Abstraktion, für die es keine Oberfläche gäbe, nichts Sichtbares! Das wäre so, als könnten wir uns in keinerlei Spiegel sehen (wo wir ja auch unterschiedlich stark von dem Verschiedenes sehen, was der Spiegel wirklich abbildet.)
Wenn ja UND (das habe ich gerade gelesen im "Kapital") es gibt "Waren", die keinen Wert, aber einen Preis haben, dann müssten alle übrigen Waren anteilig einen Preis der entsprechend unter ihrem Wert liegt haben.
(Die Umkehrung geht ja nicht: Güter, die dank der in ihnen vergegenständlichten Arbeit einen "Wert", aber keinen Preis haben, sind per Definition keine "Waren", da ihnen die Form der Anerkennung als gesellschaftlich notwendig fehlt.)
Da der Wert eine abstrahierende Vergegenständlichung gesellschaftlicher Beziehungen und nichts "Naturgegebenes" ist, mag es angehen, dass vermittels steigender Immobilienpreise der Wert aller anderen "Waren", die angeblich die einzigen mit Wert sein sollen, fällt (nicht in ihrer nominalen Oberfläche, aber in deren äquivalenter Wertgröße insgesamt).
Dies bleibt nur ein wenig sinnvoll, wenn man die hanebüchene Hypothese gläubig annimmt, dass nur in der materiellen Produktion IM ENGEN SINNE Wert geschöpft würde.
Bisher bin ich noch nicht bis zu der Stelle vorgestoßen, an der Marx dies SO behauptet. Man kann ihm dies aber implizit unterstellen.
Ich habe hier bewusst das IM ENGEN SINNE hervorgehoben, weil man bedingt (eben unter bestimmten Voraussetzungen / Bedingungen) Distribution und Zirkulation der Produktion zuschlagen kann und sollte:
IM WEITEN SINNE, sprich im Sinne der Wertschöpfung ist "Produktion" all das, was gesellschaftlich anerkannt notwendige Arbeit ist, um ein Gut zu einem Gebrauchswert zu machen.

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