Etwas Kommunikation zum Geschichtsstudium - Auswertung Mai

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Zusammenfassung zu „Die zwei Gesichter der ersten Klassengesellschaft“

 

  1. Durchsetzung der Gentilordnung als Abschluss der Urgesellschaft und Voraussetzung der Entstehung der ersten Klassengesellschaften ist doch geprägt durch die Schwäche des einzelnen isolierten Individuums. Bei aller bereits vorhandenen Ausformung dieser Gentilverfassungen, blieben die Produktionsverhältnisse dieses Teils der Urgesellschaft ihrem Wesen nach urkommunistische Verhältnisse der Zusammenarbeit und gegenseitigen Hilfe auf der Grundlage des gesellschaftlichen Eigentums an den entscheidenden Produktionsmitteln.

 

  1. Das fällt zeitlich mit dem Getreideanbau (und Gartenbau), der Tierdomestikation und der Vervollkommnung der Arbeitsmittel zusammen (Pflug, Töpferei, Spinnen und Weben usw.).

 

 

  1. Fruchtbarer Halbmond und beginnende Holz-, Lem- und Steinbauweise. Allererste Städte entstehen, so z.B. Jericho und Catal Hüyük (siehe Anhang).

 

4. Die Neolitische Revolution mit Bodenbau, Viehzucht usw. war eine noch in etwa gleichzeitige Entwicklung in ganz Europa und dem nahen und mittleren Osten, wenn auch zeitlich leicht versetzt.

Zugleich begann aber die weltweite unterschiedliche Entwicklung der Menschen aus den Notwendigkeiten ihrer jeweiligen Umwelt und den damit verbundenen konkreten Lebensumständen vor Ort. Endlich führte das dazu, dass es noch im 20. Jahrhundert das Entwicklungsgefälle vom urgesellschaftlichen Stamm bis hin zum ersten Einstieg in eine „Nachkapitalistische Gesellschaft“ gab.

Mit der Entstehung der ersten Klassengesellschaften etwa ab 7000 bis 5000 v.u.Z. differenzierte sich auch die Entwicklung im Eurasischen Raum entsprechend.

 

  1. Ein weitere wesentliche Rolle spielte die Beginnende und sich vervollkommende Metallurgie in diesem Kulturraum, der für unsere und die weltweite Entwicklung so Bedeutungsvoll ist.

 

  1. Im Bereich der großen Stromtäler (übrigens auch in Indien, China u.a. Kulturen), wo sich die wachsende Bevölkerung immer stärker konzentrierte, nahm der Druck auf die Weiterentwicklung der Produktivkräfte zu. Er Zwang zur Intensivierung der verschiedenen Produktionszweige und wirkte sich schließlich in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens aus. Es begann der Unterschied zwischen Stadt und Land, was z.B. schon ganz einfach an den jeweiligen Bauweisen deutlich wird.

 

  1. Es bildete sich notwendig eine Schicht heraus, die die Leitung und Durchführung der Produktion übernahm. Diese war zunehmend von Männern geprägt.

 

  1. Männer sind zunehmend im Handel, Handwerk, der Verwaltung und der Kriegführung zu finden. Frauen dagegen bei der Töpferei, Müllerarbeiten und beim Textilhandwerk zu finden, sowie natürlich als Arbeitskraft im Haus und auf dem Feld. Es beginnt die Ablösung der matrilinearen Verwandtschaftsrechnung.

 

  1. Die Zersetzung- und Auflösungsphase der urgesellschaftlichen Verhältnisse brachte unterschiedliche Erscheinungen und Formen hervor. Die progressivsten waren zuerst im Gebiet der fruchtbaren Halbmondes entstanden und sind ca. in die Zeit von um die 5000 Jahre v.u.Z. datierbar in Ägypten, der Levante und Sumer und Akkad (Zweistromland). Zeitlich versetzt dann Indien, China, Amerika, Ost- und Südasien, Afrika.

 

  1. Mit der Entstehung von Klassen und Klassengegensätzen sowie der Herausbildung der frühesten Staaten als Machtinstrumente der herrschenden Klassen war die menschliche Gesellschaft in eine neue Etappe ihrer Entwicklung eingetreten, in die Klassengesellschaft. Das war wesentlich gebunden an Bewässerung und Metallurgie. Erste wissenschaftliche Erkenntnisse waren durch Astronomie und Mathematik gegeben.

 

  1. Erst nach einem langwierigen, komplizierten und konfliktreichen Prozess gelang es der sich konstituierenden herrschenden Klasse, die Masse des Volkes ihrer Gewalt zu unterwerfen.

 

  1. Dieser Übergang zu Klassengesellschaft und Staat war objektiv notwendig und unausweichlich; er war ein Fortschritt für die gesamte Gesellschaft. Mit dem Übergang in die Klassengesellschaft nahm jedoch der Fortschritt einen antagonistischen Charakter an. Die Volksmassen wurden aktive Mitgestalter in einem Prozess, der mit ihrer politischen Entmachtung und ökonomischen Unterdrückung endete.

 

 

  1.  
    1. Der Typ der altorientalistischen Klassengesellschaft:

 

In dieser Klassengesellschaft bildete sich der grundlegende Widerspruch zwischen den von den Produktionsmitteln – vor allem dem Boden – im wesentlichen nicht getrennten unmittelbaren agrarischen Produzenten und der herrschenden Klasse andererseits heraus. Bei allen verschiedenen Entwicklungen wurde der Bauer (später der Pächter) nie zum Sklaven in unserem herkömmlichen Sinne. Die herrschende Klasse erhob als Leiter der Produktion (Nilüberschwemmung, Bewässerung, Aussaattermine usw.) Anspruch auf die Verfügungsgewalt über das gesellschaftliche Mehrprodukt, die häufig mit Gewalt durchgesetzt werden musste.

 

  1.  
    1. Der antike Typ der ersten Klassengesellschaft:

 

Er ist eigentlich der folgende Typ, existierte aber mit dem erste Typ gleichzeitig. Die auf Sklaverei basierende Gesellschaftsformation beruhte auf dem Privateigentum freier Gemeindemitglieder an allen stofflichen Voraussetzungen der Produktion, wie Grund und Boden, Rohstoffen und Arbeitsinstrumenten, sowie dem Eigentum an den unmittelbaren Produzenten, den Sklaven. Bei dieser antiken Produktionsweise (Marx) bleibt der Boden das wesentliche Produktionsmittel, es hat dabei aber die Dorfgemeinde nicht mehr die zentrale Bedeutung wie in der Klassengesellschaft des Typ I.

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