Wie friedlich muss Antikriegsprotest bleiben oder ist nicht Sabotage an Kriegsgerät Lebensrettung für einen beschossenen Nicht-Feind?!
Immerhin traute sich gestern die jW, ein Interview mit Monty Schädel - beinahe hätte ich Pyton geschrieben - zu veröffentlichen, in dem der sich ausdrücklich zur "Straftat" eines Anti-Mörders bekennt, dessen Tat im öffentlichen Aufruf von Sabotage an Kriegsgerät besteht.
Sehen wir einmal davon ab, dass das Urteil ein Akt der Meinungsdiktatur darstellt, es - konsequent weitergedacht - bedeutete, dass jeder, der einen Asylsuchenden dazu auffordert, seine Fußfesselzone zu verlassen, wenigstens mit Bußgeld zu rechnen hätte. Ich erlaube mir eine rhetorisch überspitzte Frage:
Man stelle sich vor, die saudischen Anti-Demokratie-Panzer blieben - deutsche Qualitätsarbeit - nach 500 Metern einfach stehen. Dann würde vielleicht gerade Bahrein zu einer demokratischen Republik!
Ohne deutsche Waffen soll nirgendwo mehr ein Krieg geführt werden - das sichert deutsche Arbeitplätze? Herr Sommer, wollen wir mit dieser Logik unsere Kinder erziehen? Natürlich mit anderen Worten verschleiert, aber mit auf verdeckte Vermittlung geschulte Unterrichtskampfkräfte der Bundeswehr in den Schulen?
Ich sage, stellt euch hinter Herrmann Theißen! Deutsche Menschen, seid keine Feiglinge! In zwei Weltkriegen trugen Deutsche die Schuld an Millionen Toten. In der Grundgesetz genannten Verfassung dieses Landes stehen noch Schlussfolgerungen daraus. Leistet euren Beitrag! Wer am Verkauf von Waffen direkt oder indirekt verdient, ist mitschuldig an dem, was mit diesen Waffen angestellt wird - und das ist keine Tabledance-Variante für Koranschülerinnen. Helft Menschenleben schützen!
Stellt euch vor, es gäbe einen Gott und de sähe, wie ihr euch benommen habt in eurer Erdlebenszeit! Ihr wusstet, würde er sagen, da werden echte Verbrechen begangen, schwere Verbrechen, und ihr habt nichts unternommen, als die, die sich dem entgegengestellt haben, als Verbrecher verurteilt wurden. Was habt ihr da getan??????
Die DFG-VK stellt sich hinter Hermann Theisen, der gestern wegen eines Flugblatts verurteilt wurde. Gespräch mit Monty Schädel
Interview: Peter Wolter Der Kriegsgegner Hermann Theisen ist am gestrigen Donnerstag vom Amtsgericht München zu 60 Tagessätzen à 40 Euro verurteilt worden, weil er zur Sabotage beim Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei-Wegmann aufgerufen hatte. Als Geschäftsführer der DFG-VK haben Sie das inkriminierte Flugblatt gestern noch einmal online gestellt. Warum?
Sie schließen sich also voll und ganz den Argumenten Theisens an und rufen ebenfalls zur Sabotage auf?
Sie berufen sich auf das Grundgesetz – mit welchem Argument?
Müssen Sie nicht damit rechnen, daß Sie jetzt auch von der bayerischen Staatsanwaltschaft behelligt werden?
Die linke Aktivistin Inge Viett hatte ebenfalls Ärger mit der Justiz bekommen. Sie hatte auf der von jW veranstalteten Rosa-Luxemburg-Konferenz im Januar 2011 erklärt: »Wenn Deutschland Krieg führt und als Antikriegsaktion Bundeswehrausrüstung abgefackelt wird, dann ist das eine legitime Aktion, wie auch Sabotage im Betrieb an Rüstungsgütern.« Von der Sabotage in der Panzerproduktion bis zum Anzünden eines Lastwagens ist der Weg nicht weit – teilen Sie auch diese Position?
Wird Herr Theisen als Mitglied Ihres Verbandes finanziell unterstützt? Außer den 2400 Euro Strafe kommen ja auch noch Gerichts- und Anwaltskosten auf ihn zu.
- Das Flugblatt findet sich auf www.dfg-vk.de/dateien/Theisen2013Aufruf.pdf