Zu Zufällen in der Geschichte

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Es lohnt sich für jedermann, Friedrich Engels´ "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates" zu lesen. Trotzdem kann man einen Gedanken ergänzen: Aller früher menschlicher Fortschritt beruhte im Einzelnen auf Zufällen. Niemand wird also bewusst geforscht haben, wie das Feuer nutzbar gemacht werden könnte. Das erste geröstete Wild dürfte eine "Entdeckung" gewesen sein. Selbst Errungenschaften wie die Zweifelderwirtschaft könnten einer rein zufälligen Beobachtung entsprungen sein: Obwohl man so mühsam und gründlich sein Feld reaktiviert hatte, wuchs das Getreide am Rand besser. Manche solcher Zufälle gingen dann in Mythen und Riten ein. Insgesamt aber lassen sich über einen langen Zeitraum Gesetzmäßigkeiten nachvollziehen, die zur Entstehung der Klassengesellschaften führten, und aus denen Marx das Grundgesetz aller gesellschaftlichen Entwicklung herausfilterte: die Produktionsverhältnisse sind der Rahmen, innerhalb dessen sich die Produktivkräfte entwickeln - von diesen "erschaffen" und durch diese gesprengt, wenn sie als Rahmen hinderlich werden. Es hat mit Sicherheit unzählige "Verstöße" gegen dieses "Gesetz" gegeben.  Sie sind aber unterschiedlich schnell untergegangen. Bei den erhalten gebliebenen Gesellschaften ist dann nur noch der im Wesentlichen siegreiche gesetzmäßige Verlauf der Geschichte übrig.

 

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