In die Offensive kommen...

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Ausgerechnet bei eine Frage der Friedensbewegung einen militärischen Begriff zu gebrauchen, ist natürlich nicht ohne.
Aber gerade dieser Problemkreis zeigt ein Übel der "Linken" (im weitesten Sinne) am deutlichsten:
Übereinstimmend stellen alle, die die Frage aufwerfen fest, dass die Ablehnung von Krieg als Lösung von Konflikten im Allgemeinen und der Einsatz der Bundeswehr im Besonderen in Deutschland die vorherrschende Meinung ist - ob nun 66 oder 70 oder wie viel Prozent sonst sei dahin gestellt.
Das beißt sich aber mit jeder Beobachtung bei Antikriegsaktivitäten. Während die Kriegsablehnung scheinbar noch zugenommen hat, ließ die Beteiligung an Friedensdemonstrationen sogar noch weiter nach.
Dafür gibt es natürlich einen Hauptgrund: Wenn man etwas tut, dann tut man dies in der Erwartung eines Ergebnisses. Insofern waren die weltweiten Demonstrationen gegen den Beginn des Irak-Krieges ein unbeabsichtigter Harakiri der Friedensbewegung: Der Krieg kam trotzdem (läuft auch noch) und es stellte sich das Gefühl ein, ja doch nichts zu erreichen.
Welchen Sinn hat es, den Bundestag mit Forderungen nach Schluss mit Bundestagseinsätzen zu bombardieren, wenn die dortigen Politiker ja nur ihrem nicht vorhandenen Gewissen verpflichtet sind und sowieso gegen die Bevölkerungsmeinung stimmen? Und da es ja das unmittelbar eigene Kind noch nicht getroffen hat, kümmert "man" sich eben ums Tagesgeschäft. (Diese "logische Schraube" setzt auch bei anderen linken Theman an und wird natürlich durch die Herrschenden gefördert. ...Ich bin übrigens von mir selbst überrascht, dass ich bereits Frieden nicht mehr ein allgemein menschliches sondern ein "linkes" Thema nenne, womit ich Jesus und die meisten anderen religiösen Propheten zu Linken erklärt hätte...)
Wenn sich nun aber einfach die Formen des Widerstands totgelaufen haben?

Die Friedensbewegung hat ihren Schluss daraus gezogen:
Vom 2. bis 28. November werden öffentliche "Abstimmungen" stattfinden. An markanten Plätzen werden alle Bürger ihre Stimme gegen (oder für) den fortgesetzten Afghanistan-Einsatz abgeben können. Es wird keine "Meinungsumfrage" sein, sondern man hofft auf Millionen nicht zu bestreitende Wahlscheine, die endlich pseudo-juristisch an die gewählten Politiker herantritt: Wir wollen keine Menschenleben vergeuden!
Kann BÜLD das toschwigen oder verlächerlichen? Es ist doch peinlich, dass es über eine so existenzielle Frage keine amtliche Volksabstimmung gibt.
Aber leider ist man sich ja schon der Konsequenz der einzigen Anti-Kriegspartei im Bundestag nicht mehr 100 % sicher...

Veröffentlicht in Gewalt Frieden

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F
<br /> Interessanter Artikel mal wieder!;)<br /> <br /> <br />
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